Malen als Kommunikationsmittel
mit dem Unbewussten
Das Malen kann als
eine Art Kommunikation mit den unbewussten Aspekten in uns gesehen werden. Es
unterstützt uns, unser Bewusstsein zu erweitern, indem es den unbewussten
Anteilen in Form von gemalten Bildern Ausdruck verleiht. Dabei ist es nicht
immer von Wichtigkeit was entsteht, vielmehr geht es primär um den Prozess, um
das Tun und das damit einhergehende Erleben und Empfinden. Das Malen hilft mit
sich selbst zu experimentieren und seiner Intuition – ganz ohne Bewertung –
freien Lauf zu lassen. Der freie Lauf, auch bildlich als Fluss zu verstehen und
das damit einhergehende Loslassen öffnen dem Malenden das Tor zum Unbewussten.
Carl Gustav Jung
hat das Malen aus dem Unbewussten geprägt. Nicht nur er selbst, auch viele
seiner Patienten haben durch das Malen einen Zugang zu ihrem nicht gelebten unbewusstem
Potential erhalten. Für Jung war es stets wichtig der Symbolik der Bilder durch
Bildbesprechung mit dem Analysanden auf die Spur zu kommen und ihm so den
Zugang zu seiner unbewussten Seite zu ermöglichen, diese bewusst zu machen und
in der Folge ins Leben, also ins Bewusstsein zu integrieren. Diesen
Brückenschlag zwischen bewussten und unbewussten Inhalten bezeichnet Jung auch
als „transzendente Funktion“. „Sie heißt transzendent, weil sie den
Übergang von einer Einstellung in eine andere organisch ermöglicht...Durch die
konstruktive Behandlung des Unbewussten, das heißt durch die Frage nach Sinn
und Zweck, wird das Fundament gelegt für die Einsicht in jenen Prozess, den ich
als transzendente Funktion bezeichne.“
verfasst von: ka*
C. G. Jung GW 8, § 131-195
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