Montag, 6. August 2012

 Selbsterfahrung: Maltagebuch 




Viele unter uns haben vielleicht als Kind oder in der Jugendzeit ein Tagebuch verwendet und dort, auf den Seiten eines kleinen Buches, Aufzeichnungen über Erlebnisse des Tages oder die eigene innere Gefühlswelt hinterlassen. Die intimen Geständnisse waren nur für uns selbst bestimmt, ließen uns reflektieren und Zuflucht finden. Später dann, zumindest bei mir selbst, ist das Ritual des täglichen Schreibens in Vergessenheit geraten und ich habe mir nicht mehr die Zeit genommen, meinen Tag/mein Leben schriftlich zu verarbeiten.


Mit Beginn der Ausbildung zur Kunsttherapeutin, bekam ich auf einer Seminarwoche die Anregung zu einem „Maltagebuch“, ähnlich wie bei Frida Kahlo in ihrem „Gemalten Tagebuch“. Der Künstlerin gelang mit diesem Buch eine Brücke zwischen dem Schmerz ihres Körpers und dem aktuellen Weltgeschehen und zählt heute zu den wichtigen Quellen ihres Denkens und Fühlens.

"Ich male mich, weil ich so oft allein bin und weil ich mich auch am besten kenne." 
(Frida Kahlo)

Inspiriert von Kahlo und der Erinnerung an das befreiende Gefühl des Schreibens früherer Tage, greife ich seither immer wieder einmal auf die Möglichkeit des nonverbalen Ausdrucks von Ideen, Gedanken oder Gefühlen zurück. 






Oft passiert der Eintrag ganz intuitiv und spontan, dann wieder mit viel Hingabe und bewusstem Ziel. So wie ich meine Stimmungen früher durch Worte wiedergegeben habe, so verweisen heute Bleistift, Acryl, Pastell oder Collagen auf meine Befindlichkeit.



Anleitung: Alles was du brauchst ist ein Skizzenbuch oder ein Heft, Farben mit denen du gerne malst und alles was dir sonst in die Finger kommt (alte Zeitschriften, Naturmaterialien, Postkarten, Erinnerungsstücke aus deinem Alltag, wie z. B. Eintrittskarten etc.)

Buchtipp: 
Fuentes, C. (2005): The Diary of Frida Kahlo: An Intimate Self-Portrait. Harry N. Abrams. 

(c) *lia  

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