Freitag, 24. August 2012

8 / ACHT.

Schmetterling "Goldene Acht"

Die Acht gilt als Zahl des Gleichgewichts, der Erneuerung und der Gerechtigkeit. Sie symbolisiert einen Neuanfang auf höherer Ebene, und steht für die Glückszahl schlechthin. Ebenso wird sie als Zahl der kosmischen Ordnung angesehen und gilt wie die Vier als strukturierende Zahl des Mandalas, da sie Symmetrie und vollendete Ordnung veranschaulicht. (Vgl. Banzhaf 2006, 93ff; Riedel 2005, 182f)



Wie der achte Tag die neue Woche eröffnet, kehrt mit der Oktave, dem achten Ton, die Tonleiter zu ihrem Beginn zurück. So versinnbildlicht die Acht den Neuanfang auf einer höheren Ebene. Sie ist die Schwelle, das Bindeglied, die Mittlerin zu einer höheren, größeren, besseren Sphäre oder Welt“ (Banzhaf 2006, 93).

Die Acht bildet des weiteren die Mittellinie zwischen Viereck und Kreis, so auch in vielen Kirchen, in denen sich über dem irdischen Quadrat ein Achteck emporhebt, über dem sich dann die Kuppel wölbt, welche den Himmel symbolisiert (vgl. ebd.).

Der Zahlenwert 888 steht im Griechischen für Christus selbst, weswegen der Acht im Christentum solch große Bedeutung zukommt. Die Acht findet sich in diesem Zusammenhang auch beim Sakrament der Taufe – viele Taufbecken sind achteckig. In Israel wird der Weg des Menschen von der Erde ins Paradies durch eine achteckige Kuppel in der Seligpreisungskirche symbolisiert. (Vgl. ebd., 94f)


In der Antike musste die Seele auf ihrem Weg zur Erlösung durch die sieben Himmel von den sieben Planeten wandern, um die Wohnstätte der Götter – die achte Sphäre – zu erreichen (vgl. ebd., 98).

In der liegenden Acht, der Lemniskate, wird die Verbindung der zwei ...


Welten (Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit,...) ausgedrückt. Dieses Ewigkeitssymbol kommt wiederum im Christentum zum Ausdruck, wo Christus am achten Wochentag auferstanden sei und dadurch dem Menschen die Tür zur Ewigkeit eröffnet habe. In Japan gilt die Acht als eine nicht messbare Größe, da sie dem mathematischen Zeichen für Unendlichkeit ähnelt. (Vgl. ebd., 99; Riedel 2005, 182)
Aber auch in anderen Kulturen gilt die Acht als Übergang und Neubeginn. Bei den Ägyptern gab es im Mythos von Hermopolis vier Götterpaare, die als Achtheit den Anfang bildeten und für die Urkräfte stehen. Im Judentum findet die Beschneidung am achten Tag nach der Geburt statt und im Buddhismus kennt man vier edle Wahrheiten, welche das Leid auf Erden beschreiben und aus dem der Mensch durch den achtfachen Weg erlöst werden kann. (Vgl. Banzhaf 2006, 99ff)

Die nordische Mythologie berichtet über Odin, der auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir zwischen Himmel und Erde hin und her reitet (vgl. ebd., 101).

"Sleipnir"

Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Acht im Sinne von Gerechtigkeit, da sich die Acht in immer gleiche Teile zerlegen lässt (vgl. ebd., 102).

Das Erwachen des Bewusstseins wird ebenfalls durch die Acht symbolisiert. Die Nacht steht unter anderem für das Unbewusste und in vielen Sprachen unterscheidet sich die Acht nur durch das Entfallen des „N“, welches für das Wort „nein“ steht und wiederum für das Unbewusste steht. (Vgl. ebd., 102f)

deutsch/holländisch: nacht – acht
englisch: night – eight
italienisch: notte – otto
portugiesisch: noite – oito
französisch: nuit – huit
schwedisch/norwegisch: natt – atte

Somit ,erinnern' sich all diese Sprachen daran, dass die Acht Ausdruck der vom ,negativen N' befreiten Nacht ist und somit den neuen Tag und das erwachte Bewusstsein verkörpert“ (ebd., 103).
verfasst von: *lia

Quellen:
Banzhaf, H. (2006): Symbolik und Bedeutung der Zahlen. Arkana: München.
Riedel, I. (2005): Bilder. In Psychotherapie, Kunst und Religion. Ein Schlüssel zur Interpretation. Kreuz Verlag: Stuttgart.
Foto "Schmetterling Goldene Acht": http://www.schoepfung.eu/leben-in-wasser-und-luft/in-der-luft/goldene-acht.htm
Bild "Sleipnier": http://inthecompanyofstones.blogspot.co.at/

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