Die Tanzenden Derwische – Tanz mit der inneren Musik „Jenseits von richtig und falsch
liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ Rumi
Rumi – ein persischer Mystiker
und Dichter aus dem Mittelalter - war bekannt für seine ungewöhnlichen,
ekstatischen Wege. Die innere Seligkeit überflutete ihn wie eine wogende See,
und die Liebe floss aus seinen Augen. In der Ekstase seiner Hingabe tanzte er,
und aus den Tiefen seines Herzens quollen Lieder der Liebe hervor.
Lied und Tanz wurden im Kreise
der Derwische, die sich um Rumi versammelten, bedeutungsvoll, und so wurden sie
bekannt als die Tanzenden Derwische.
In der Begleitung von Rohrflöte
und Trommel tanzten die Derwische ihre Drehtänze manchmal die ganze Nacht
hindurch, während Rumi aus dem Stegreif seine Reden hielt.
Es wird gesagt, dass Rumi selbst
tagelang ohne Unterbrechung tanzen konnte. Zu solchen Zeiten war er vom äußeren
Bewusstsein abgeschnitten und hatte gänzliche Vereinigung mit dem inneren Ton
und Licht.
Solange ein Kompetenter Meister
blieb, wurde die äußere Musik nur als ein Mittel für die Innere gebraucht. verfasst von: ka* Quellen: http://santmat-diewahrheit.de/images/stories/santmat/PDF/hefte/maulana-rumi.pdf "Weisheit des Islam", Reclam 2009
Sonntag, 28. Oktober 2012
Den Kopf herbstzeitlos getanzt...
Herbststimmung im Schwarzwald
...an einem Donnerstag im Oktober, abends gegen 18 Uhr, verlassen Sascha und ich die Bundesstrasse bei St. Blasien im
wunderschönen Schwarzwald. Wir begeben uns auf einen engen Pfad bergaufwärts,
der von einer herbstlich gefärbten Wald- und Wiesenlandschaft gesäumt ist. Wir
sind auf dem Weg zum Schmalenberg ins Seminarhaus Hollerbühl. Dieses Haus
befindet sich in den liebevollen Händen von Burckhardt und Isabell. Ein natürliches
Juwel inmitten einer traumhaft ruhigen Landschaft. Hier verbringen wir das Wochenende
und haben etwas sehr Spezielles vor: Wir werden tanzen. Und es ist nicht
irgendein Tanz, es ist der Tanz der fünf Rhythmen nach Gabrielle Roth.
Hollerbühl - Stimmungsbild
An diesen vier
Workshop-Tagen werden wir – Sascha, 20 weitere Tanzende und ich - uns in die
herzlich-tragenden Hände von Andreas (Tröndle) und Dagmar (Cee) legen, um uns der Welle der 5 Rhythmen
hinzugeben. Ein Tanz, der einen in einen tieferen Kontakt zu sich selbst, seinem Körper und seiner Seele kommen lässt. Die Welle wurde von Gabrielle Roth in den 60er Jahren entwickelt.
Sie basiert auf den 5 universellen und elementaren Rhythmen des Lebens: im Flowing sich mit der Erde verbinden, im Staccato Klarheit finden, im Chaos loslassen, im Lyrical entdecken und in der Stille ankommen.
Andreas Tröndle beim Tanzen
Dagmar Cee beim Tanzen
Kopfzeitlose
nennt sich der Workshop. Und unser aller Ziel ist es daher, uns in der Hingabe an
den Tanz der fünf Rhythmen, unseren Kopf als auch unser Selbst zu befreien. Wir tanzen
völlig frei und lassen entstehen was der Rhythmus mit uns macht. Wie er uns bewegt
und wohin er uns führt – ob alleine, mit einem Partner oder mit mehreren
Partnern. Ganz egal. Kopf frei, hingeben und tanzen, tanzen, tanzen...
... and we can feel ist...
...und es wirkt und
es wirkt...
Anet Hofer expresses herself after dancing
Ja, und heute, einige Tage
nach dem Wochenende spüre ich ihn noch immer, den Rhythmus der fünf Rhythmen. Er
ist nach wie vor in meinem Körper präsent. Er berührt meine Seele und lässt
meinen Geist sich befreien. Er pocht an mein Herz und öffnet es – mal ganz
sanft und dann wieder ganz heftig. WOW!
“I guide people to the edge, to transform suffering into art and art into awareness.”
(frei übersetzt: "Ich führe Menschen an ihre Grenzen, um ihr Leiden in Kunst und Kunst in Bewusstsein zu transformieren.") Gabrielle Roth
...and now watch Gabrielle Roth (+ 22.10.2012) and connect yourself with the 5 rhythms...because dead is not the end...
http://www.5rhythmen.at http://www.shambhala.at/tanz-5-rhythmen-wien/kursanzeige/top/Topmenu//5-rhythmen/ http://en.wikipedia.org/wiki/Gabrielle_Roth http://www.likeyou.com/anethofer read more about the 5 rhythms...
9 / NEUN. 10 / ZEHN. Die Neun, ist sie doch die letzte einstellige Zahl, steht für den Übertritt in eine neue Ebene bzw. in einen höheren Bewusstseinszustand. Sie steht für das Sammeln, bevor der nächste Schritt zu etwas Neuem gesetzt werden kann. Der Zehn hingegen wird die Vollkommenheit und auch die göttliche Ordnung zugeschrieben. 9 Neun wird in vielen Sprachen mit "neu" verknüpft und die beiden Wörter haben gemeinsame Sprachwurzeln. Neun Monate im Bauch der Mutter bereiten uns auf diese Welt vor und vielleicht spielt die Neun in Einweihungsriten deshalb eine zentrale Rolle. Potenziert man die Drei (sie gilt als göttliche Zahl), so erhält man Neun, welche wiederum sehr wichtig in der Religion ist. "Das eigentliche Ziel der inneren Sammlung vor dem Schritt ins Neue ist die Selbsterkenntnis. Sie gibt dem Menschen das Gefühl von Stimmigkeit und lässt ihn, im Unterschied zur aufgesetzten Haltung eines Neunmalklugen, eindeutig sein und handeln" (Banzhaf 2006, 109). Im Tarot zeigt die neunte Karte den Eremiten, der als alter Weiser sowohl Rückzug, als auch Abgeschiedenheit präsentiert, ohne dabei weltfremd und menschenscheu zu agieren.
"Eremit"
Der Eremit bleibt sich selbst, so wie auch die Neun, immer treu. Egal mit welcher Zahl man die Neun multipliziert, die Quersumme ergibt 9. In der Windrose symbolisiert die Neun die Sammlung im Zentrum und den Rückzug. Die Windrose zeigt jeweils vier Haupt- und vier Zwischenrichtungen an, aus der Mitte heraus (dort wo die Neun beheimatet ist) erfolgt die Orientierung.
"Windrose"
10 Zehn Finger an unseren Händen. Daneben gilt die Zehn auch beim Rechnen und Zählen als zentral. Im Sinne der göttlichen Ordnung findet man zehn Gebote, die für Christen und Juden gleichermaßen gelten. Bei den Buddhisten sind fünf Gebote für Laien und fünf für Mönche bestimmt. Der Zehn kommt aber auch in der jüdischen Geheimlehre, der Kabbala, große Bedeutung zu. Der Sefirotbaum weist zehn Energiezentren auf, welche als Sinnbild der gesamten Schöpfung angesehen werden können.
"Sefirotbaum"
Die Zehn verkörpert des weiteren die Summe der vier Elemente und somit die Schöpfung und sie bildet die Summe der ersten vier Grundzahlen (1+2+3+4). Dies zeigt sich auch in der Punktepyramide der Pythagoräer, welches Tetraktys genannt ist.
"Tetraktys"
"Tatsächlich hat dieses Symbol genau das, was nach alter Überzeugung die Qualität des Heiligen ausmacht: Es ist mehr als die Summe seiner Bestandheile; denn die zehn Punkte, aus denen diese Figur besteht, formen gleichzeitig ein göttliches Dreieck" (ebd., 114).
verfasst von: *lia
Quellen: Vgl. Banzhaf, H. (2006): Symbolik und Bedeutung der Zahlen. Arkana: München, S 105-115. Bild Eremit: http://www.inne-sein.de/Seiten/EremitGross.htm Bild Windrose: http://nordsee-oase.de/private/Windrose.jpg Bild Sefirotbaum: http://people.ucalgary.ca/~elsegal/J_Transp/J11_MedievalJud.html Bild Tetraktys: http://www.stars-n-dice.com/tetraktys.html
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Herbstaugen
Presse dich eng
an den Boden.
Die Erde
riecht noch nach Sommer,
und der Körper
riecht noch nach Liebe.
Aber das Gras
ist schon gelb über dir.
Der Wind ist kalt
und voll Distelsamen.
Und der Traum, der dir nachstellt,
schattenfüssig,
dein Traum
hat Herbstaugen.
(Hilde Domin)
Quellen:
Gedicht: Hilde Domin
Fotos: *lia
Dienstag, 9. Oktober 2012
Fachtagung des Fachverbandes für Mal- und Gestaltungstherapie (Wien).
Das heurige Thema der Fachtagung (9.-11. November 2012) lautet "Soziale Skulptur - Gestaltungsprozesse in Organisation, System und Gesellschaft" und umfasst ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Workshops mit ReferentInnen aus den USA, Deutschland, der Schweiz und Österreich. Dr. Ute Karin Höllrigl, Laura Jiménez Alonso, Dr. Maria Steinbauer und Henning Weyerstrass sind nur einige der ReferentInnen, die uns an diesen 3 Tagen mit Wissenswertem versorgen werden.
Das genaue Programm und die angebotenen Workshops findest du hier. Die Anmeldung erfolgt direkt auf der Seite des Fachverbands.
Montag, 24. September 2012
Ich lebe mein
Leben in wachsenden Ringen...
Kürzlich malte ich ein Bild, obwohl ich gar nicht so recht Lust dazu hatte. Doch dann verwandelte sich diese Unlust und die kreisenden Bewegungen führten mich in einen entspannten und verbindenden inneren Prozess. Und plötzlich berührten mich ganz sanft folgende Zeilen Rilkes :
Ich lebe mein Leben in wachsenden
Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht
vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott,
um den uralten
Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht:
bin ich ein
Falke,
ein Sturm
oder ein großer Gesang.
aus: Das Buch vom mönchischen Leben von Rainer Maria Rilke
verfasst von: ka*
Freitag, 14. September 2012
Impressionen: Seminarwoche "Traum und Bild" (26.8.-31.8.2012)
Die letzte Augustwoche verbrachte ich
in Vorarlberg in der Propstei St. Gerold. Inmitten eines Kreises voll
kraftvoller Frauen und unter dem Motto „Traum und Bild“ wurden
die Prozesse der Seminaristinnen von Dr. Ute Karin Höllrigl und Mag.
Sabine Riesenhuber begleitet.
Gleich nach Ankunft, am ersten Abend,
wurde „Unter der Decke hervorgeträumt“. Im Zuge der Finissage
von sibyllen.'s Ausstellung (22.6.-26.8.2012) konnten noch einmal alle Traumbilder und
genähte Traumdecken im Klosterkeller der Propstei bewundert werden.
"Sibyllen mit einer ihrer Traumdecken"
In „Goldene Spur“ und „Ella“
(von Ute Höllrigl) kann der Individuationsprozess von sibyllen. anhand ihrer Träume und Bilder nachgelesen und so auch dem eigenen
inneren Wissen der Seele nachgespürt werden.
Die restliche Woche durfte ich in tiefe
Prozesse eintauchen und mich anhand eigener innerer Bilder mit meinem
Unbewussten in Verbindung setzen. Aber auch die Prozesse der anderen
Frauen haben Teile meiner selbst tief berührt und so bekam der Satz
„Dein Prozess ist auch mein Prozess, ist der Prozess von uns allen
und ist der Prozess von niemanden von uns“ (Sabine Riesenhuber)
eine neue Bedeutung.
Das Kloster mit seinen Räumlichkeiten
hat viel Ruhe und eine Wendung nach innen ermöglicht und die
Umgebung hat zu langen Spaziergängen und viel Kontakt mit der Natur
eingeladen.
An einem Nachmittag, im Schatten dieses Apfelbaumes hat sich mein
Herz geöffnet - für das Gute, das Glückliche, das Anzündende in
meinem Leben...
Malen als Kommunikationsmittel
mit dem Unbewussten
Das Malen kann als
eine Art Kommunikation mit den unbewussten Aspekten in uns gesehen werden. Es
unterstützt uns, unser Bewusstsein zu erweitern, indem es den unbewussten
Anteilen in Form von gemalten Bildern Ausdruck verleiht. Dabei ist es nicht
immer von Wichtigkeit was entsteht, vielmehr geht es primär um den Prozess, um
das Tun und das damit einhergehende Erleben und Empfinden. Das Malen hilft mit
sich selbst zu experimentieren und seiner Intuition – ganz ohne Bewertung –
freien Lauf zu lassen. Der freie Lauf, auch bildlich als Fluss zu verstehen und
das damit einhergehende Loslassen öffnen dem Malenden das Tor zum Unbewussten.
Carl Gustav Jung
hat das Malen aus dem Unbewussten geprägt. Nicht nur er selbst, auch viele
seiner Patienten haben durch das Malen einen Zugang zu ihrem nicht gelebten unbewusstem
Potential erhalten. Für Jung war es stets wichtig der Symbolik der Bilder durch
Bildbesprechung mit dem Analysanden auf die Spur zu kommen und ihm so den
Zugang zu seiner unbewussten Seite zu ermöglichen, diese bewusst zu machen und
in der Folge ins Leben, also ins Bewusstsein zu integrieren. Diesen
Brückenschlag zwischen bewussten und unbewussten Inhalten bezeichnet Jung auch
als „transzendente Funktion“.„Sie heißt transzendent, weil sie den
Übergang von einer Einstellung in eine andere organisch ermöglicht...Durch die
konstruktive Behandlung des Unbewussten, das heißt durch die Frage nach Sinn
und Zweck, wird das Fundament gelegt für die Einsicht in jenen Prozess, den ich
als transzendente Funktion bezeichne.“
Um Bilder aus dem Unbewussten
geht es auch bei Arno Stern. Er entwickelte eine Malmethode, die als
Ausdrucksmalen bekannt ist. Es geht dabei um ein unbeschwertes und lustvolles
Spiel mit Farben am geschützten „Malort“. An diesem Malort wird jedoch im
Unterschied zu Jung, weder betrachtet noch gewertet oder
gedeutet. Der Malort fungiert vielmehr als Traumland, um den inneren Bildern im
Außen zum Ausdruck zu verhelfen. Ein Spiel, „das den Menschen von hemmenden Vorurteilen und eingeprägten Begriffen
befreit und zu einem natürlichen Wiederfinden mit sich selbst führt“.
Gemalt wird mit Gouachefarben und im Stehen, um den gesamten Körper ins malende
Spiel miteinzubeziehen. Die Rolle des Begleitens ist dabei eine wachsame und dienende.
Der oder die MalbegleiterIn ist verantwortlich für eine vorstellungs- und
vorurteilsfreie Atmosphäre am Malort.