Die letzte Augustwoche verbrachte ich
in Vorarlberg in der Propstei St. Gerold. Inmitten eines Kreises voll
kraftvoller Frauen und unter dem Motto „Traum und Bild“ wurden
die Prozesse der Seminaristinnen von Dr. Ute Karin Höllrigl und Mag.
Sabine Riesenhuber begleitet.
Gleich nach Ankunft, am ersten Abend,
wurde „Unter der Decke hervorgeträumt“. Im Zuge der Finissage
von sibyllen.'s Ausstellung (22.6.-26.8.2012) konnten noch einmal alle Traumbilder und
genähte Traumdecken im Klosterkeller der Propstei bewundert werden.
"Sibyllen mit einer ihrer Traumdecken" |
In „Goldene Spur“ und „Ella“
(von Ute Höllrigl) kann der Individuationsprozess von sibyllen. anhand ihrer Träume und Bilder nachgelesen und so auch dem eigenen
inneren Wissen der Seele nachgespürt werden.
Die restliche Woche durfte ich in tiefe
Prozesse eintauchen und mich anhand eigener innerer Bilder mit meinem
Unbewussten in Verbindung setzen. Aber auch die Prozesse der anderen
Frauen haben Teile meiner selbst tief berührt und so bekam der Satz
„Dein Prozess ist auch mein Prozess, ist der Prozess von uns allen
und ist der Prozess von niemanden von uns“ (Sabine Riesenhuber)
eine neue Bedeutung.
Das Kloster mit seinen Räumlichkeiten
hat viel Ruhe und eine Wendung nach innen ermöglicht und die
Umgebung hat zu langen Spaziergängen und viel Kontakt mit der Natur
eingeladen.
An einem Nachmittag, im Schatten dieses Apfelbaumes hat sich mein
Herz geöffnet - für das Gute, das Glückliche, das Anzündende in
meinem Leben...
aber auch für das Traurige, das Schwierige und das lange Verdrängte und Vergessene.
aber auch für das Traurige, das Schwierige und das lange Verdrängte und Vergessene.
Ich habe geträumt. Von Menschen, die unerwartet
in ein Leben treten und einen niemals wieder loslassen werden. Von
solchen, zu denen eine scheinbar willkürliche Verbindung besteht,
ohne große Worte und Taten. Und von jenen, die man trotz noch so
großer Anstrengung nicht auf ewig wird halten können und die man
eines Tages für immer verlieren wird. Unter diesem Apfelbaum hat
sich mein Herz geöffnet - für das Leben.
Von Beginn an spielte der Kreis als
Symbol eine zentrale Rolle und schon am Morgen wurde innerhalb eines
Kreises aus uns Frauen der Tag mit Dankbarkeit an etwas, wofür wir bisher noch nie dankbar
waren, eingeleitet.
So hieß es bald „den quälenden
in einen kreisenden Prozess wandeln“ (Ute Höllrigl) und den
dunklen Seiten in uns zu einer Wandlung ins Licht zu verhelfen. Festigkeit können wir dann bekommen, wenn wir Annehmen und daraus wachsen und dies darf ein
lebenslanger Prozess sein!
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"And then I said to God, 'I'm really sorry, but this is the closest I could get to you today.'"(eat, pray, love) |
Viele weise Worte habe ich in dieser
Woche von Ute und Sabine hören und aufnehmen dürfen, habe sie niedergeschrieben und setzen
lassen. Vieles sinkt noch immer langsam und schrittweise von meinem
Kopf in mein Herz. Irgendwann werde ich dann hoffentlich einmal sagen
können „Ach so ist das. Das war damals damit gemeint“.
Am Ende dieser Woche bin ich dankbar dafür, eine Übende im Dienste meiner Entwicklung sein zu dürfen.
verfasst von: *lia
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