Advent, Advent...
Das 9. Adventsfenster eignet sich ausgezeichnet zum Geschichten erzählen!
Heute ist nämlich auch der 2. Adventssonntag! Und dies ist eine gute Gelegenheit - alleine oder mit lieben Menschen - in gemütlicher Kerzenstimmung Janosch Geschichte "Der alte Mann und der Bär" anzuhören. Vielleicht habt ihr bereits ein paar Weihnachtskekse zu Hause und genießt diese mit einer wärmenden Tasse Tee, eingehüllt in eine kuschelige Decke, zur folgenden - doch sehr nachdenklich machenden - Geschichte!
...und jenen, denen die Geschichte sehr zu Herzen ging, helfen bestimmt die folgenden weisen Worte von Theresa von Avila (Mystikerin 1515 - 1582)
Gebet des älter werdenden Menschen
O Herr, du weißt besser als ich,
dass ich von Tag zu Tag älter
und eines Tages alt sein werde.
Bewahre mich von der Einbildung,
bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema
etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der großen Leidenschaft,
die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich, nachdenklich
aber nicht grüblerisch,
hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein.
Bei meiner ungeheuren Ansammlung
von Weisheit, erscheint es mir ja schade,
sie nicht weiterzugeben - aber du verstehst o Herr,
dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.
Bewahre mich
vor der Aufzählung endloser Einzelheiten
und verleihe mir Schwingen,
zur Pointe zu gelangen.
Lehre mich schweigen,
über meine Krankheiten und Beschwerden.
Sie nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben,
wächst von Jahr zu Jahr.
Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen,
mir Krankheitsschilderungen anderer
mit Freude anzuhören, aber lehre mich,
sie geduldig zu ertragen.
Lehre mich die wunderbare Weisheit,
dass ich mich irren kann.
Erhalte mich so liebenswert wie möglich.
Ich möchte kein Heiliger sein -
mit ihnen lebt es sich so schwer,
aber ein alter Griesgram
ist das Krönungswerk des Teufels.
Lehre mich, an anderen Menschen
unerwartete Talente zu entdecken,
und verleihe mir o Herr, die schöne Gabe,
sie auch zu erwähnen.
Und hier noch ein passender Kintopp für all jene die Michael Hanekes mittlerweile mehrfach preisgekröntes Meisterwerk "Amour" (Liebe) noch nicht gesehen haben.
Filmkritik: "Bring mich nie wieder in ein Krankenhaus», bittet Anne (Emmanuelle Riva) ihren Mann. So beginnt George (Jean-Louis Trintignant) seine Frau zuhause zu pflegen. Soweit die minimalistische Handlung des Kammerspiels von Michael Haneke, dessen tragischen Ausgang der Film schon in seiner Eröffnungsszene vorwegnimmt. Ganz ohne jeglichen Kitsch oder aufgesetzte Dramatik konzentriert sich der Österreicher auf seine grandiosen Hauptdarsteller und beobachtet gnadenlos, konsequent und vermeintlich emotionslos, wie der Tod erst schleichend und schließlich eruptiv in die Ehe der Rentner Einzug hält. Doch weil die titelgebende Liebe in all ihrer Kraft dabei stets spürbar im Raum steht, überwältigt Amour den Zuschauer in einer Intensität, die keine musikalisch unterfütterte Rührseligkeit à la Hollywood je hätte hervorrufen können..." mehr zur Filmkritik von Patrick Heidmann hier: http://www.cineman.ch/movie/2012/Amour/review.html
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